Liquidation GmbH Bilanz

1. Liquidationseröffnungsbilanz

Die Abwickler haben für den Beginn der Abwicklung eine Liquidationseröffnungsbilanz und einen die Liquidationseröffnungsbilanz erläuternden Bericht aufzustellen.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.1 Anlagevermögen

Bei der Bilanzierung des Anlagevermögens zum Stichtag der Auflösung wird für diejenigen Vermögensgegenstände eine Umgliederung in das Umlaufvermögen vorgenommen, für die zum Stichtag bereits eine Veräußerungsabsicht vorliegt oder diese dem Geschäftsbetrieb nicht mehr dienen.

Liquidation GmbH Bilanz

Liquidation GmbH Bilanz

Die zum Stichtag noch als Anlagevermögen ausgewiesenen Vermögensgegenstände werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wobei die planmäßigen Abschreibungen grundsätzlich im Hinblick auf die im Rahmen der Abwicklung erwartete Restnutzungsdauer beziehungsweise auf einen nicht vernachlässigbaren Restverkaufspreis überprüft werden.

Teilweise werden zum Stichtag Abschreibungen aufgrund voraussichtlich dauernder Wertminderungen erforderlich.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Auf nicht mehr nutzbare beziehungsweise verwertbare immaterielle Vermögensgegenstände werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sind zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen zu bewerten. Die Abschreibungen erfolgen linear über die voraussichtliche Restnutzungsdauer.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen müssen zu Anschaffungskosten oder niedrigeren beizulegenden Werten bewertet werden.

2.2 Umlaufvermögen

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten anzusetzen.

Erkennbare Einzelrisiken sind durch Wertberichtigungen zu berücksichtigen.
In den sonstigen Rückstellungen sind alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe des Betrags enthalten, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungs- beziehungsweise Rückzahlungsbetrag anzusetzen.

3. Risiken des Liquidationsverfahrens

Die Hauptrisiken aus der Abwicklung einer GmbH Liquidation liegen in der Verwertung der Finanzanlagen sowie der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände. Bis zum Zeitpunkt der vollständigen Verwertung besteht das Risiko der generellen Verwertung der Vermögensgegenstände sowie der Kaufpreisfindung.

4. Fazit Liquidation GmbH Bilanz

Liquidationseröffnungsbilanz – Liquidation GmbH Bilanz

  1. Das Betriebsvermögen, welches am Schluss des der Auflösung vorangegangenen Wirtschaftsjahres nach den Gewinnermittlungsvorschriften anzusetzen war, wird als Abwicklungs-Anfangsvermögen bezeichnet.
  2. Buchwertverknüpfung zwischen Buchwerten der letzten Schlussbilanz der werbenden Körperschaft vor Beginn des Liquidationsbesteuerungszeitraumes und der Buchwerte zu Beginn des Liquidationsbesteuerungszeitraumes der untergehenden Körperschaft.
  3. Wahrung des Bilanzzusammenhanges.

Liquidationsschlussbilanz – Liquidation GmbH Bilanz

  1. Das zur Verteilung vorgesehene Vermögen wird als Abwicklungs-Endvermögen bezeichnet. Nicht veräußerte Wirtschaftsgüter, die im Abwicklungs-Endvermögen enthalten sind, müssen mit dem gemeinen Wert angesetzt werden.
  2. Grundsätzlich sollten nur mehr liquide Mittel ausgewiesen werden, ein Restbestand an körperlichen und unkörperlichen Wirtschaftsgütern ist aber denkbar.
  3. Sowohl materielle als auch immaterielle Wirtschaftsgüter sind im Zeitpunkt der Beendigung/Vermögensübertragung mit dem gemeinen Wert anzusetzen, unabhängig davon ob das Wirtschaftsgut bilanziert wurde (ausgenommen des selbst geschaffenen Firmenwertes).

 

Ingo Noack

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