Wirtschaft – Eurozone schwächelt weiter, die Inflation steigt

Das 4. Quartal in 2019 war kein guter Abschluss für die Wirtschaft. Die Eurozone schwächelt weiter und die Inflation steigt. Das Bruttoinlandsprodukt aller 19 EU-Länder erhöhte sich lediglich um 0,1 %. Ökonomen hatten zumindest ein Wachstum von 0,2 % erwartet. Grund sind Italien und Frankreich, deren Wirtschaftswachstum anhaltend zurückgeht. Spanien hingegen darf sich zu den Gewinnern zählen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich um 1,2 % und das hatte niemand erwartet.

Italien und Frankreich sind die Verlierer im 4. Quartal 2019

Für Frankreich endete 2019 enttäuschend. War es doch das erste Mal seit drei Jahren, dass die Wirtschaftsleistung sank und um 0,1 % unter dem 3. Quartal 2019 lag. Für viele Analysten überraschend, denn sie hatten mit einem Wachstum von 0,2 % gerechnet. Noch härter traf es Italien. Die italienische Wirtschaftsleistung sank im 4. Quartal 2019 im Vergleich zum 3. Quartal um 0,3 %. Das erste Minus seit einem Jahr und das stärkste Minus seit Anfang 2013. Alles andere als gesunken sind die Verbraucherpreise.

Verbraucherpreise in der Eurozone steigen

Im Januar lag die Teuerungsrate in den 19 Ländern der Währungsunion bei voraussichtlich 1,4 Prozent.

Verbraucherpreise in der Eurozone steigen

Verbraucherpreise in der Eurozone steigen

Das teilte die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schätzung mit. Im Dezember waren es noch 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gewesen. Am deutlichsten haben Lebensmittel, Alkohol und Tabak mit 2,2 % zugelegt. Dicht gefolgt von Energie mit 1,8 % und Dienstleistungen mit 1,5 %. Industriegüter hingegen stiegen mit 0,5 % am schwächsten an.

Deutschland folgt dem EU-Trend

Dieser Trend bestätigt sich auch für Deutschland: Nach Angaben des Statistische Bundesamts betrug die Teuerungsrate im Januar in Deutschland 1,7 %. Im Dezember lag sie noch bei 1,5 %, im November bei 1,1 %. Die EZB ändert auch unter Christine Lagarde ihre Geldpolitik nicht und versucht die Konjunktur anzukurbeln. Die lockere Geldpolitik steht schon seit Mario Draghi in der Kritik. Ankäufe von Staatsanleihen und ein negativer Leitzins werden beibehalten. Ob es gelingt ein Abrutschen der Inflation zu verhindern, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Ingo Noack

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