Wirtschaftslage Deutschland im August 2025

Wirtschaftslage Deutschland im August 2025 – Was GmbHs jetzt wissen müssen

Die deutsche Konjunktur ist im Sommer 2025 ins Stocken geraten.

Nach einem soliden Jahresauftakt verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal einen leichten Rückgang um 0,1 % gegenüber dem Vorquartal (preis-, kalender- und saisonbereinigt).

Hauptursache: Vorzieheffekte im Exportgeschäft – insbesondere in die USA – haben die ersten Monate des Jahres beflügelt, aber im zweiten Quartal für eine spürbare Gegenbewegung gesorgt.

Für GmbHs bedeutet das: Der Rückenwind aus dem Auslandsgeschäft ist vorerst schwächer, während sich die Binnennachfrage zwar stabil zeigt, Investitionen jedoch wieder rückläufig sind.

Konsum robust, Investitionen unter Druck

Während die privaten Konsumausgaben leicht zulegen konnten, gingen Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge und Bauprojekte zurück. Das zeigt: Viele Unternehmen agieren derzeit vorsichtig, bevor klare politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen feststehen.

Besonders für GmbHs mit hohem Investitionsbedarf kann diese Zurückhaltung zu Verzögerungen bei Wachstumsvorhaben führen.

Industrie schwächelt – Bau und Energie als Ausnahmen

Im Produzierenden Gewerbe sank die Gesamtproduktion im Juni um 1,9 % im Vergleich zum Mai. Die Industrieproduktion verlor 2,8 %, während das Baugewerbe leicht zulegte (+ 0,7 %) und die Energieproduktion sogar kräftig anstieg (+ 3,1 %).

Besonders betroffen sind der Maschinenbau, die Kfz-Industrie sowie die Hersteller pharmazeutischer Produkte. Positive Impulse kamen hingegen aus der Produktion von IT- und optischen Geräten sowie aus der Chemiebranche.

Außenhandel: Kurzfristige Stabilisierung, unsicherer Ausblick

Nach mehreren schwachen Monaten legten die deutschen Exporte im Juni um 1,5 % zu, vor allem innerhalb der EU. Exporte in die USA und andere Drittstaaten blieben jedoch rückläufig. Gleichzeitig stiegen die Importe um 2,5 %, besonders aus den USA und China.

Wirtschaftslage Deutschland im August 2025

Für GmbHs mit internationaler Ausrichtung bleibt die Planbarkeit schwierig:

Das jüngste Zollabkommen zwischen EU und USA entschärft zwar die Lage etwas, doch viele Details sind offen – und die höheren Zölle dürften zumindest mittelfristig bestehen bleiben.

Einzelhandel im Plus, Konsumklima schwach

Der Einzelhandel erzielte im Juni ein reales Umsatzplus von 0,9 % zum Vormonat und 4,6 % zum Vorjahr. Besonders dynamisch: der Online- und Versandhandel mit + 20,4 %.
Trotz dieser Zahlen trübt sich die Verbraucherstimmung ein.

Die GfK prognostiziert für August ein Absinken des Konsumklimas auf – 21,5 Punkte. Für GmbHs im B2C-Bereich bedeutet das: Kunden kaufen selektiver und reagieren sensibel auf Preisänderungen.

Inflation stabil, aber Kernrate hoch

Die Inflationsrate lag im Juli unverändert bei 2,0 %. Energiepreise wirkten erneut dämpfend, während Nahrungsmittelpreise um 2,2 % stiegen. Die Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel) verharrte bei 2,7 %.

Für GmbHs heißt das: Kostendruck bleibt bestehen, vor allem im Dienstleistungsbereich, wenn Löhne und Mieten überdurchschnittlich steigen.

Arbeitsmarkt ohne Schwung

Die Arbeitslosigkeit blieb im Juli nahezu unverändert, Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gingen jedoch zurück.

Besonders im verarbeitenden Gewerbe und im Handel rechnen Unternehmen mit weiterem Personalabbau. Lediglich das Bauhauptgewerbe und Teile des Dienstleistungssektors sehen leichte Zuwächse.

Insolvenzen auf hohem Niveau

Im Mai sank die Zahl der Unternehmensinsolvenzen leicht gegenüber April, lag aber über dem Vorjahreswert.

Der Insolvenztrend für Kapital- und Personengesellschaften stieg im Juli um 11,8 % und erreichte den zweithöchsten Wert seit 20 Jahren.

Für GmbHs ist dies ein klares Warnsignal: Liquiditätssicherung, Risikomanagement und eine frühzeitige Restrukturierungsplanung sind entscheidend, um nicht in diese Statistik zu geraten.

Globale Rahmenbedingungen: Positive Impulse mit Risiko

Weltweit wächst die Industrieproduktion leicht, der Welthandel zeigt jedoch Schwäche – unter anderem wegen sinkender US-Exporte und Rückgängen in Asien. Der IWF erwartet 2025 ein globales Wachstum von 3,0 %, warnt jedoch vor geopolitischen Risiken und neuen Handelshemmnissen.

Die wirtschaftliche Lage im August 2025 ist von Unsicherheit geprägt. Stabile Konsumzahlen können die Schwäche der Industrie und den verhaltenen Außenhandel nur teilweise ausgleichen.

Für GmbHs ist jetzt die Zeit, Liquidität zu sichern, Investitionen strategisch zu planen und bei Bedarf rechtzeitig externe Beratung in Anspruch zu nehmen – bevor konjunkturelle Risiken zur Existenzbedrohung werden.

Beratung hier jetzt einfach anfragen.

Ingo Noack

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